Gestaltung der Energiewende

Pressemitteilung des Instituts für Energie-, Umwelt- und Seerecht (IfEUS) vom 31.7.2023

Prof. Dr. Sabine Schlacke, geschäftsführende Direktorin des Instituts für Energie-, Umwelt- und Seerecht (IfEUS): weiterhin Forschung zu „Evidenzbasiertes Assessment für die Gestaltung der deutschen Energiewende“

Am Institut für Energie-, Umwelt- und Seerecht (IfEUS, Leitung Prof. Dr. Sabine Schlacke) wird für weitere drei Jahre zum evidenzbasierten Assessment für die Gestaltung der deutschen Energiewende geforscht. Damit konnte sich die Universität Greifswald auch in der zweiten Förderphase im Kreis der Projektpartner des vom BMBF geförderten Kopernikus-Verbundprojekts „Ariadne“ behaupten.

Im Schwerpunkt werden erstens die (Neu)Ausrichtung des energiepolitischen Zieldreiecks Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und Versorgungssicherheit und zweitens die Gestaltung der Governance auf dem Weg zur Klimaneutralität wissenschaftlich begleitet und diskutiert sowie Lösungsansätze entwickelt. Hierzu bedarf es u.a. umfassender rechtswissenschaftlicher Analysen, die in einen breiten interdisziplinären Kontext einzubetten sind.

Neue Publikation

Das kürzlich veröffentlichte Kurzdossier mit dem Titel "Governance-Mechanismus stärken – 2030er-Klimaziele erreichen und Lücke des EU Green Deal schließen" untersucht den von der EU-Kommission vorgelegten "REPowerEU"-Plan, der die im Rahmen des "Fit for 55"-Paketes 2021 vorgelegten EU-Gesetzgebungsvorschläge zur Umsetzung des EU Green Deals kontextualisiert. Als erhebliches Defizit muss angesehen werden, dass darin kein Reformvorschlag der Governance-Verordnung enthalten ist. Das Kurzdossier kann hier heruntergeladen werden.

Aktuelle Publikation

Der kürzlich von Ariadne-Forscher:innen der Universität Greifswald veröffentlichte Artikel "Implementing the EU Climate Law via the ‘Fit for 55’ package" gibt einen juristischen Überblick über die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Reformen der europäischen Energie- und Klimaschutzgesetzgebung. Der Artikel kann hier heruntergeladen werden.

Kopernikus-Projekt Ariadne (BMBF)

Von der Stromversorgung über die Industrie bis hin zu den Pariser Klimazielen, von einzelnen Sektoren bis hin zum großen Ganzen: Mit dem Projekt Ariadne befasst sich ein Verbund führender Forschungseinrichtungen mit einem beispiellos umfassenden Forschungsprozess zur Gestaltung der Energiewende. Ziel des auf drei Jahre angelegten Projekts ist es, die Wirkung verschiedener Politikinstrumente besser zu verstehen, um gesellschaftlich tragfähige Energiewende-Strategien entwickeln zu können. Von Beginn an werden politische Entscheider, Wirtschaftsvertreter sowie Bürgerinnen und Bürger über einen groß angelegten Dialogprozess eingebunden.

„Klimaziele allein gewährleisten noch keinen Erfolg, dafür braucht es konkrete Maßnahmen. Und genau hier setzt Ariadne an, um Überblick zu geben und Wege aufzuzeigen durch die komplexen Detailfragen der Energiewende“, erklärt Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sowie des Mercator Research Center on Global Commons and Climate Change (MCC) und Leiter des Kopernikus-Projekts Ariadne: „Mit der einmaligen gebündelten Expertise von 26 Forschungspartnern können wir eine übergreifende Perspektive schaffen, die Wirkung von Politikinstrumenten analysieren und eine ganze Reihe möglicher Politikoptionen aufzeigen – und so auf dem Weg zu einem klimaneutralen Deutschland wichtiges Orientierungswissen für Entscheider bieten.“

Ariadne wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über drei Jahre mit insgesamt 30 Millionen Euro gefördert und ist Teil der Kopernikus-Forschungsinitiative.

Als vierte Kopernikus-Säule ergänzt Ariadne (Gestaltung der Energiewende, Strategien für die Energiewende und ihre Akzeptanz bei Bürgerinnen und Bürgern) die Projekte ENSURE (Energienetze der Zukunft), P2X (Power-to-X Technologien) und SynErgie (Stromnachfrage und Stromangebot).

Zusammen bilden die Kopernikus-Projekte eine der größten deutschen Forschungsinitiativen zum Thema Energiewende.